Die Einheit ist wiederhergestellt: IG Metall Betriebsrat bestätigt

BR-Wahl 2022 bei Benteler

Der Betriebsrat bei Benteler in Schwandorf ist bei der Betriebsratswahl 2022 voll bestätigt worden. Vor allem ist der Betriebsrat wieder vereint: Nachdem 2018 noch mehrere Listen konkurrierten, haben IG Metall-Vertrauensleute und Betriebsräte nun alle auf einer gemeinsamen Liste eingebunden.

„Einheit wiederherstellen“, das war das Ziel der IG Metall-Vertrauensleute und Betriebsräte beim Autozulieferer Benteler im bayerischen Schwandorf. Nach Jahren der Spaltung im Betriebsrat: Bei der letzten Betriebsratswahl traten mehrere konkurrierende Listen an, darunter auch die sogenannte „christliche Gewerkschaft“ CGM.

Doch bei der Betriebsratswahl 2022 gab es bei Benteler in Schwandorf nur eine gemeinsame Liste – und die rund 670 Beschäftigten konnten ihre Kandidatinnen und Kandidaten in einer Persönlichkeitswahl einzeln wählen.

Das Ergebnis der Wahl am letzten Donnerstag: Alle bisherigen Betriebsratsmitglieder, die erneut zur Wahl antraten, wurden wiedergewählt. Drei Neue haben drei Ausscheidende ersetzt. Bis auf einen sind alle Mitglied der IG Metall.

Zukunft sicher – mehr Arbeitsplätze

„Wir haben es geschafft, alle einzubinden, auch die früher Unzufriedenen. Einige haben auch kandidiert – auf unserer gemeinsamen Liste“, erklärt der Betriebsratsvorsitzende Markus Zapf. „Das war unser Ziel. Das haben wir erreicht.“

Grund zum Meckern gibt es bei Benteler in Schwandorf auch wenig: Die Zukunft ist gesichert, Benteler erweitert das Werk nun schon zum dritten Mal seit 2018. Neben Achsen, etwa für Audi und BMW, fertigt Schwandorf insbesondere Batteriewannen für die Elektroautos von BMW und beliefert alle deutschen BMW-Werke. Und es er kommen weitere Aufträge – und mehr Arbeitsplätze.

„Unser Kunde BMW ist offenbar zufrieden mit unserer Arbeit in Schwandorf“, meint Zapf. „Die Transformation läuft bei uns“.

Ukraine-Krieg und Kurzarbeit – kurz vor der Wahl

Allerdings: Die Wahlbeteiligung war mit rund 60 Prozent deutlich schlechter als früher. „Das ist auch der Krise geschuldet“, erklärt Klaus Koller, Leiter der IG Metall-Vertrauensleute bei Benteler in Schwandorf. Koller meint damit die Lieferausfälle durch den Ukraine-Krieg. Die Produktion bei den Kunden von Benteler steht. Bei Audi und BMW fehlen Kabelbäume aus der Ukraine.

Das heißt dann auch bei Benteler in Schwandorf: Kurzarbeit. Schon wieder, nach der Corona-Krise. Und der Halbleiter-Krise. Weil die Kunden keine Autos mehr bauen – und Benteler daher auch nichts zuliefern kann. „Wir kennen das schon – wir machen das jetzt zwei Jahren mit“, sagt Koller. Aber die neue Krise so kurz vor der Betriebsratswahl war dann schon eine Herausforderung. „Wir mussten noch schnell über 300 Briefwahlunterlagen verschicken. Davon kamen leider nur rund 180 zurück.“