Einheit wiederherstellen

BR-Wahl 2022 bei Benteler in Schwandorf

Beim Autozulieferer Benteler in Schwandorf ist die Zukunft durch Batteriewannen für E-Autos gesichert. Dennoch gibt es Unzufriedene. Bei der letzten Betriebsratswahl 2018 gab es eine Listenwahl. IG Metall-Betriebsräte und Vertrauensleute binden jetzt alle auf einer gemeinsamen Liste ein.

Die Betriebsratswahl kann kommen. Die Liste für die Personenwahl beim Autozulieferer Benteler im bayerischen Schwandorf ist fertig. Die Reihung der 24 Kandidatinnen und Kandidaten haben sie per Los bestimmt. „Wir haben auch über eine alphabetische Reihenfolge diskutiert – aber uns dann für das Losverfahren entschieden, weil es am fairsten ist“, erklärt Klaus Koller, IG Metall-Vertrauenskörperleiter bei Benteler. „Wir wollten unbedingt vermeiden, dass sich jemand benachteiligt fühlt.“

Jetzt Personenwahl, nach Listenwahl 2018

Die IG Metall-Betriebsräte und Vertrauensleute sind froh, dass sie eine gemeinsame Liste hinbekommen haben. Bei der letzten Betriebsratswahl 2018 gab es eine Listenwahl. „Viele waren unzufrieden, wegen eines Ergänzungstarifvertrags, aber auch wegen persönlicher Befindlichkeiten, weil sie sich bei der Listenaufstellung nicht ausreichend berücksichtigt fühlten“, meint der Betriebsratsvorsitzende Markus Zapf.

Drei Betriebsratsmitglieder wechselten während der letzten Wahlperiode sogar zur sogenannten „Christlichen Gewerkschaft Metall“ (CGM).

Mittlerweile ist der CGM wieder draußen. Die Zukunft der rund 600 Beschäftigten ist gesichert. Benteler hat sogar das Werk um fast das Doppelte erweitert – und fertigt in Schwandorf seit letztem Jahr neben Achsen, Stoßfängern und anderen Fahrwerksteilen nun auch Batteriewannen für Elektroautos.

Betriebsrat weitet T-ZUG-Option auf alle aus

Außerdem hat der Betriebsrat mehr Mitbestimmung für die Beschäftigten über ihre Arbeitszeit erreicht. Auch für Schichtbeschäftigte gibt es nun Gleitzeit, etwa in der Frühschicht von 5 bis 15 Uhr. Und viele nutzen die Option auf zusätzliche freie Tage, die die IG Metall 2018 in der Metall- und Elektroindustrie mit dem Tariflichen Zusatzgeld (T-ZUG) durchgesetzt hat. Die T-ZUG-Option ist vor allem bei den Schichtbeschäftigten beliebt. 298 haben sie im letzten Jahr genutzt.

Für das Jahr 2022 hat der Betriebsrat die T-ZUG-Option über den tariflichen Geltungsbereich hinaus ausgeweitet: Alle – außer den Altersteilzeitlern und den Auszubildenden – können nun die T-ZUG-Tage in Anspruch nehmen.